Laali und die Hühnchen

Blauäugig, wie ich manchmal bin, hatte ich gedacht, dass Laali und meine 6 Zwerghühnern prima Kumpels werden können. Man sagt ja, dass Tiere, die zusammen aufwachsen, sich auch verstehen, wenn die einen eigentlich auf dem Speiseplan der anderen stehen. Tja, da habe ich aber einen dummen Gedankenfehler gemacht. Wenn beide Seiten noch ganz frisch auf der Welt sind, mag das sein.

Aaaaaaber: erstens waren die Hühner schon erwachsen, als Laali dazu kam.

Uuuuuund: zweitens ist meine Kleine ausgesprochen stürmisch.

So scheiterten einige Versuche, sie zusammen zu bringen, kläglich. Ich hätte den Hühnern am liebsten zugerufen: „Der tut nix, der will nur spielen!“ (Hihi). Die Hühner waren aber ü-ber-haupt gar nicht von den Annäherungsversuchen des kleinen schwarzen Blitzes angetan!

Mit wildem „Gagagaaaaaaaaack, gagagaaaaaack!“ stoben sie regelrecht in alle Himmelsrichtungen auseinander. Hilfe! Was jetzt? Zuerst Laali einfangen und anleinen. Und die Hühner? Ich hatte meine Mühe, die aufgeregten Federtiere wieder ins Ställchen zu bringen. Besonders Leonardo, mein schöner Hahn, wollte nicht einsehen, dass er dort besser aufgehoben wäre.

Am Wochenende habe ich den Hahn und ein, zwei Hennen immer in der Wohnküche, damit die Nachbarn in Ruhe ausschlafen können. Dort haben sie eine Buddelkiste mit Sand und Zweigen, natürlich Futter und Wasser und zum Ausruhen gibt es ja meine Couch mit den vielen kuscheligen Kissen.

Moment mal – Hühner, Wohnküche, Couch, Kissen !?!

Ja, ihr Lieben, richtig gelesen. Es ist herrlich und entspannend, dieses Gurren und Gackern, das Trappeln der Füßchen. Wenn ich mich dann zum Lesen auf die Couch lege, springt oft eine der Hennen hinzu, um gekrabbelt zu werden.

Um wilde Verfolgungsjagden auf engem Raum zu verhindern, habe ich nun eine andere Taktik entwickelt. Ich stehe um 5 Uhr auf, damit ich erst einmal lange Zeit für die Hühnchen habe und hole Laali um 7.30 h, zu ihrer normalen Aufstehzeit, aus der Box. Wir machen dann erst einmal eine lange Runde, danach gibt es Frühstück und ein Ballspiel. Im Anschluss kann ich mich dann mit meinem kleinen Hund auf der Couch herum lümmeln. Lesen ist dann eben nicht mehr drin. Die Hühnchen spazieren auf dem Boden herum, Laali vergnügt sich auf dem Sofa. So kommen beide Seiten auf ihre Kosten. Und wenn Laali wieder eingeschlafen ist, trauen sich die Hennen manchmal auch hinauf. Links im Arm der kleine Hund, auf der Schulter ein Huhn.

Herz, was willst Du mehr?